Ironie des Schicksal: Nach genau sechs Jahren ist Schalke erneut vom VfB Stuttgart ins Tal der Tränen gestürzt worden. Nun heißt es wohl "Schale adé".
Es ist Samstag, der 12.Mai, 16:49 Uhr: Mario Gomez erzielt mit seinem ersten Ballkontakt den Ausgleich für den VfB in Bochum und weg ist sie – die Schalker Tabellenführung. Und es sieht ganz danach aus, als wenn dies der allerletzte Moment in dieser Saison gewesen ist, der Schalke solche Höhenluft schnuppern ließ.
Lethargisch, nervös, ideenlos. So hat sich S04 in Dortmund (ausgerechnet in Dortmund) präsentiert. In Bochum war noch eine Menge Pech dabei, letzten Samstag anscheinend nur Unvermögen, die Spitzenposition einmal bis zum 34. Spieltag zu halten. Große Töne hatten sie gespuckt. Gerald Asamoah plante schon offiziell seinen Fußmarsch zurück nach Gelsenkirchen und Manuel Neuer dachte laut darüber nach, ihn auf dem Rad zu begleiten. Irgendwie sind es immer Sprichwörter die so etwas am besten beschreiben: Hochmut kommt vor dem Fall.
Mit großer Wahrscheinlichkeit – es sei denn Stuttgart verliert gegen Cottbus, das zuletzt spielte, als ob die Sommerpause schon begonnen hätte und Schalke gewinnt gegen Bielefeld, oder Schalke siegt mit vier Toren Unterschied und Stuttgart spielt remis – müssen die Königsblauen nächstes Jahr ein trauriges Jubiläum begehen: 50 Jahre, ein halbes Jahrhundert ist er dann her der letzte Meistertitel. Selbst Eintracht Braunschweig und 1860 München, insgesamt elf Vereine, durften seit 1963 schon einen Titel bejubeln, Schalke war nicht dabei. Der Spott ist groß. „Ihr werdet nie Deutscher Meister“ tönt es von den Rängen, vom „Rekordmeister der Herzen“ ist die Rede.
Im Winter ist Gazprom bei Schalke 04 eingestiegen und pumpt angeblich bis zu 25 Millionen jährlich in den Verein. Schalke, das ist eine Truppe aus zusammengekauften Söldnern ohne Zusammenhalt. Stuttgart, das ist eine junge Mannschaft, die erfrischenden Fußball spielt und aus nicht allzu viel eine ganze Menge macht. Auch wenn es sich abgelutscht anhört: Geld schießt nun mal keine Tore und vor allem schützt Geld nicht vor dem Versagen. Vor auf den Tag genau sechs Jahren, am 12.Mai 2001, hatte Krassimir Balakov mit seinem Last-Minute Tor den Anfang von Ende aller Schalker Meisterträume besiegelt. Dieses Jahr ist der VfB Stuttgart erneut der große Spielverderber. Nur diesmal werden die Schwaben selbst diejenigen sein, die davon am meisten profitieren.
Montag, 14. Mai 2007
Die Angst des Schalkers vor der Schale
Eingestellt von Jannik um 22:04
Labels: Bundesliga
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