Teil 1 der Pokal-Orgie an diesem Wochenende ist vorüber. Noch 61 Spiele bis Berlin – Gott sei Dank dann ohne Niederauerbach (nichts für ungut, Niederauerbach).
Als ich mir gestern das Pokal-Programm fürs Wochenende zu Gemüte geführt habe, ging mir eine Frage durch den Kopf: Warum ist man erst im Jahr 2008 darauf gekommen, der Einfachheit halber einfach alle – und das heißt wirklich alle – 63 Spiele des DFB-Pokals live zu übertragen? Immerhin acht Jahre sind vergangen, seitdem die Konferenzschaltung die Fernsehübertragung im Pay-TV revolutionierte. Dass vorher niemand die Idee hatte, dem Ärgernis über die Bayern-Affinität der Öffentlich-Rechtlichen ein Ende gegen Bezahlung zu machen, ist angesichts der Schnelllebigkeit des Geschäfts im Fußball kaum zu erklären.
Seit gestern Abend, seit dem Spiel Niederauerbach gegen Köln, kenne ich den Grund für die bisherige Abstinenz des Pokals im Bezahlfernsehen: Das Duell eines Fünfligisten und eines Bald-wieder-Zweitligisten fesselt den gemeinen Zuschauer in einer Manier vors Fernsehgerät, wie es sonst nur BahnTV hinbekommt – gar nicht. Die Pokal-Orgie bekommt erst Substanz, wenn alle paar Minuten ein freudiges „Tooor in…“ ertönt. Wenn nicht der Favorit, sondern der Underdog den Torschrei hervorgerufen hat. Alles andere prickelt so sehr wie stilles Mineralwasser.
Morgen spielt zum Glück keine Mannschaft, die unter der Regionalliga hausiert. Nur Bochum und Berlin sind Bundesligisten, es gibt ein Zweitligaduell und drei Aufeinandertreffen Dritte-Zweite. Klingt schon um einiges verheißungsvoller. Trier, Unterhaching und Münster, ihr kennt Euren Auftrag: Projekt Weinheim reloaded.
Freitag, 8. August 2008
Keine Kohlensäure in Zweibrücken
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