Samstag, 8. Dezember 2007

Wo ist Carlos?

Beim allseits beliebten Wettkampf „Spieler von Schalke 04 aufzählen“ könnte einem der Name Carlos Grossmüller schnell entgehen. Der Uruguayer hat heute in Frankfurt aus diesem Grund medienwirksame Eigenwerbung betrieben und ist nun in aller Munde.

Carlos Grossmüller ist auf Schalke bisher nur dezent durch fußballerische Höchstleistungen aufgefallen. Allein ein Freistoßtor gegen Werder Bremen ziert seine Akte. Wenn er überhaupt aufgefallen ist, dann weil er in Deutschland noch nicht richtig Fuß gefasst hat, obwohl sein Nachname so deutsch klingt wie es nur irgendwie geht. Seine Visitenkarte hat er heute Nachmittag beim Gastspiel der „Knappen“ in Frankfurt dennoch hinterlassen, ohne überhaupt auf dem Platz gestanden zu haben. Rudelbildung heißt das Stichwort – in Tateinheit mit Schubsen, Watschen, Pöbeln, Schlagen, unterm Strich allesamt Tätlichkeiten.

Eine davon leistete sich eben jener Carlos Grossmüller. Der Frankfurter Michael Thurk, selbst keineswegs ein Kind von Traurigkeit, bekam die in Uruguay als Willkommengruß angewandte Kinnzange zu spüren und Grossmüller stellte einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis, welche Qualitäten Fußballer aus Südamerika im Nahkampf besitzen.

Auch Auswechselspieler, die auf irgendeine Art und Weise tätlich werden, sind des Platzes zu verweisen. Selbst wenn sie diesen noch gar nicht offiziell betreten haben. Als Herr Dr. Fleischer den technisch hochwertigen Gesichtsgriff des Uruguayers mit der Roten Karte quittieren wollte, war dieser aber partout nicht mehr aufzufinden.
Eine Stunde später wurde auf dem Frankfurter Flughafen ein halb vermummter Südländer in Trainingsanzug und Badelatschen gesichtet. Unbestätigten Angaben zufolge hat er ein Ticket für den Lufthansa-Flug LH510 erstanden, der Sonntag um 10:20 Uhr in Richtung Buenos Aires abheben wird – Grossmüllers Heimat Montevideo steht nicht auf dem Frankfurter Flugplan.

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