Freitag, 16. Mai 2008

"Es gab die erwarteten Überraschungen"

Also, ich bin ja aus abiturtechnischen Gründen noch relativ im Saft, was Stilmittel der deutschen Sprache angeht. Aber ich schaff es einfach nicht, hinter den Sinn dieses Satzes zu kommen.

Hat der Mann von N-TV denn jetzt erwartet, dass es Überraschungen geben wird, oder sind seiner Meinung genau die Überraschungen eingetreten, mit denen er fest gerechnet hatte?

Der Satz umschreibt jedoch die Aura einer Kader-Verkündung sehr passend. Das ist ein wenig wie Weihnachten: Man weiß, es kann keinen Weihnachtsmann geben, besteht aber dennoch auf Geschenke, die auch tatsächlich Jahr für Jahr unter dem Baum liegen.

David Odonkor ist dabei in diesem Jahr wie eine Wollunterhose von Tante Gaby, mit der fest zu rechnen war, die man aber nicht einmal jemandem wünscht, der ansonten gar keine Geschenke bekommt. (Tante Gaby entstammt übrigens meiner Phantasie.) Marko Marin ist dagegen meine persönliche Carrerabahn, von der immer gesagt wurde: "Nein, dafür bist du viel zu klein, dieses Jahr nicht". Oliver Neuville und René Adler ähneln dann eher dem Super Nintendo, um das so lange gebettelt wurde, dass gar keine andere Wahl mehr bestand - was der Freude jedoch keinesfalls einen Abbruch getan hat.

1 Kommentar:

  1. Es gibt keine erwartbaren Überraschungen. Überraschend kann nur etwas sein, dass nicht erwartet wurde. Wenn etwas erwartet wurde, kann es demnach nicht mehr überraschen. Das ist einfach nur hanebüchener Unsinn, den sich ntv da aus dem Hut zaubert.

    Insofern: Es gibt keinen Sinn hinter, vor und in dem Satz. Er ist schlichtweg unsinnig.

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