8+1 Spielorte für die Frauen-WM 2011 stehen fest. „Bunt gemischt" lautet die Devise.
Hauptstadt: Berlin
DFB-Stadt: Frankfurt
Traditionsverein: Mönchengladbach, Frankfurt
Wir-sind-2006-leer-ausgegangen-und-die-ärmsten-Schweine: Leverkusen, Mönchengladbach
Werksklubs: Leverkusen, Wolfsburg
Quoten-Ruhrpötter: Bochum
Fußball-Romantik: Bochum
Mäzenklub: Sinsheim
Quoten-Ossi: Dresden
Hey-wir-haben-zwei-Weltklassespieler-herausgebracht-Stadt: Augsburg
Die Entscheidung kann man also relativ schnell abhaken. Allein zu Dresden bzw. zu Nicht-Magdeburg kann man noch ein paar Worte verlieren. Klar, es kommt die Frage auf, warum mit Sinsheim eine Kleinstadt ohne Fußball-Erfahrung oder mit Bochum ein altes Stadion ohne internationales Flair dabei ist, während in Magdeburg ein nicht zu verachtender Neubau steht.
Der Oberbürgermeister des geschassten Magdeburgs äußerte sich folgendermaßen:
"Die Enttäuschung ist riesengroß. Wir haben alle Bedingungen erfüllt. Ich bin darüber enttäuscht – und da kann man sich abrackern wie man will, dass man im Osten keinerlei Chance hat, wahrgenommen zu werden."
Der Engländer würde das „to play the east card“ nennen, auf gut Deutsch „die Ost-Karte spielen“, die immer dann rausgeholt wird, wenn eine Entscheidung vermeintlich mit Absicht zu Ungunsten einer beleidigten Leberwurst getroffen wurde. Dabei kann sich der Osten glücklich schätzen, überhaupt mit von der Partie zu sein. Bekanntlich ist Cottbus der einzige Bundesligaklub aus den „Neuen Ländern“. Traurig genug, dass wir dieses Thema überhaupt immer wieder anreißen müssen, nach 18 bzw. 19 Jahren noch immer von „neuen Ländern“, von Ost-West sprechen. Wer daran mehrheitlich die Schuld trägt, zeigt das Statement von Magdeburgs Stadtoberhaupt.
Bei der Stadion-Entscheidung im Vorfeld der WM 2006 gingen beispielsweise drei von sechs Bewerbern aus NRW leer aus – Gladbach, Leverkusen und Düsseldorf. Der Osten war dabei, die Quote 1 aus 12 absolut gerechtfertigt. Auch wenn Leipzig fußballerisch längst nur noch die Tatsache zu bieten hat, dass der heimische VfB erster Deutscher Meister war. Rein quotenmäßig also sogar eine Verbesserung – von 8,3 auf 11,1%. Bei der FDP köpft man da ‘ne Flasche Sekt.
Dienstag, 30. September 2008
Die Ost-Karte spielen
Eingestellt von Jannik um 22:18
Labels: Frauenfußball
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Meinst Du jetzt Bernd Schuster und Helmut Haller?
AntwortenLöschenOder Raimond Aumann und Armin Veh?
Was ist so schlimm daran, von neuen Ländern oder Unterschieden zwischen jenen und den alten zu sprechen? Und das Cottbus-Argument ist in dieser Hinsicht kein großes, dass hat man 06 auch mit Kaiserslautern gesehen.
AntwortenLöschenAnsonsten erzählt der OB natürlich Unfug, man könnte meinen, er sei dafür bezahlt worden, hier ein nicht unbekanntes Klischee aber sowas von zu erfüllen.
@ Trainer: Rhetorische Frage, oder?
AntwortenLöschen@ selanger: Schlimm ist das nicht, hätte vielleicht schreiben sollen, dass wir von der Ost-West-Diskrepanz "sprechen müssen.
Naja, Sinsheim ist die einzige Stadt, die im Südwesten "kandidiert" hat.
AntwortenLöschenIm Grunde war es *relativ* logisch, bei der geographischen Verteilung der Kandidaten-Städte, dass entweder zwei NRW-Städte oder aber eine aus NRW und eine aus dem Osten nicht nominiert werden würden. Um Wolfsburg, Augsburg, Sinsheim, Frankfurt und natürlich Berlin kam man eigentlich nicht drum herum. Von daher passt das schon, meiner bescheidenen Meinung nach.