Der eine wird von den eigenen Fans ausgepfiffen, der andere von den gegnerischen - Kuranyi, Rafinha und das Ende der Nahrungskette.
Fußballfans sind nicht dumm – Ausnahmen wie in jedem Lebensbereich nicht ausgeschlossen. Vor allem aber sind sie mündige Menschen und lassen ihrer Meinung so unverblümt wie kaum eine andere Gruppe der Gesellschaft freien Lauf. Spielt ein Spieler über Wochen – beschönigend gesagt – „beschissen“, kann er keine stehenden Ovationen bei seiner Auswechslung erwarten, nicht einmal wohlwollende Stille. Kevin Kuranyi ist demnach kein armes Opfer, sondern ein Spieler, der lediglich die Audioversion seines Formtiefs von den Fans zu hören bekommt.
Eben jener Kuranyi hat jüngst einen viel gescholtenen Kollegen in Schutz genommen, dessen Verhalten auf und neben dem Platz derzeit gleichermaßen auspfeifenswert erscheint. Erst Rafinhas Olympiaposse, dann das Fordern von Gelb für den Gegner in Personalunion mit Mimoun Azaouaghs „der Gnom nervt“. Es folgte das Derby, in dem Rafinha zweimal knapp einem Platzverweis entging und sich augenscheinlich – erst an dieser Stelle beginnt das von Manager Müller vermutete „Kesseltreiben“ – mit Jefferson Farfán um die Ausführung des Elfers stritt.
Stellt sich die Frage, ob Rafinha als Protegé von Kevin Kuranyi das unterste Ende der fußballerischen Nahrungskette erreicht hat. Wie auch immer, K.s Begründung für das angebliche „Kesseltreiben“ gegen den Quertreiber erinnert mich an die schlechten, alten Tage des Tauschens von Pokémonkarten auf dem Schulhof, als der mit der Glurak-Karte immer der Arsch war: „Die anderen sind einfach nur eifersüchtig, weil sie gerne so einen Spieler hätten."
Und mit Sand geworfen haben „die anderen“ natürlich auch zuerst. Wäre das wenigstens geklärt.
Sonntag, 21. September 2008
Pfiffe, Possen, Pokémonkarten
Eingestellt von Jannik um 21:43
Labels: Bundesliga, Einwurf
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