Über arme Schweine, die sich das Leben selbst schwer machen, weil sie partout keinen Spaß am Toreschießen haben.
Daniel Baier trifft in der Allianz-Arena. Bis vor einem guten Jahr war das keineswegs ein Paradoxon. Na gut, allzu häufig kann es nicht vorgekommen sein bei insgesamt nur drei Treffern in 103 Spielen für die Löwen. Umso mehr könnte sich Baier also darüber freuen, wenn ihm dann endlich mal ein Tor gelingt. So geschehen vor ein paar Minuten. Doch Baier trägt seit dieser Saison das Trikot des FC Augsburg und kann seinem sehenswerten Treffer gegen den Ex-Verein augenscheinlich wenig Positives abgewinnen (--> Podolski, Lukas).
Die ärmste Sau von allen müsste statistisch gesehen Michael Spieß sein, der von 1985-98 bei insgesamt sieben verschiedenen Bundesligaklubs spielte und dabei immerhin 46-mal traf. Demnach gab es genügend Möglichkeiten, gegen einen der Ex-Vereine zu treffen. Doch Rostock, Dresden, Wolfsburg und auch der KSC gehören nicht gerade zu den Stammgästen in der Bundesliga. Womöglich konnte Spies der Jubelaskese häufig aus dem Weg gehen.
Aus diesem Grund dürfte ihm Bruno Labbadia die Rolle des potentiellen Feierverweigerers abnehmen. Die sechs Klubs des Leverkusener Trainers stiegen im Laufe seiner Karriere bis auf Lautern und Köln nie ab. In der Saison 99/00 traf er in Trikot der Arminia gleich auf vier seiner Ex-Vereine und schenkte ihnen humorlos drei Tore ein. Würde Labbadia Podolski heißen, könnte das eine tränenreiche Spielzeit gewesen sein - zumal er am Ende mit Bielefeld Abstieg.
Ein wahres "Glückskind" ist dafür Jürgen Rynio: Seine Vereine gehörten meist zur Kategorie "Fahrstuhlklubs" - Aufeinandertreffen nahezu ausgeschlossen. Und überhaupt erzielte er in keinem seiner 186 Bundsligaspiele einen Treffer - der Torwart.
Zu guter letzt "aus aktuellem Anlass" eine Übersicht aller Bundesligaprofis, die für mindestens fünf Vereine im Oberhaus aufliefen:
Bei sieben Bundesligavereinen:
Michael Spies
Bei sechs Bundesligavereinen:
Stefan Kohn
Bruno Labbadia
Jürgen Rynio
Bei fünf Bundesligavereinen:
Jörn Andersen
Holger Fach
Jörg Böhme
Franco Foda
Markus Feldhoff
Uwe Fuchs
Franz Gerber
Jochen Kientz
Gerhard Kleppinger
Herward Koppenhöfer
Erwin Kostedde
Dieter Krafczyk
Marco Kurz
Thorsten Legat
Stephan Paßlack
Wolfgang Patzke
Uwe Rahn
Siegfried Reich
Claus Reitmaier
Johannes Riedl
Wolfgang Rolff
Christian Sackewitz
Bachirou Salou
Wolfgang Schüler
Markus Schupp
Michael Sternkopf
Detlef Szymanek
Jürgen Weber
Wolfram Wuttke
Wer jemanden vermisst, zeigt bitte auf und wartet, bis er drangenommen wird.
PS: Blieben nur noch zwei Fragen zu klären: Was macht Uwe Gospodarek, wenn er morgen für Gladbach gegen die Bayern treffen sollte (man weiß ja nie)? Und: Jubelt Christian Ziege auf der Trainerbank? Weinend kann ich mir den kaum vorstellen.
Freitag, 14. November 2008
Das Jubeln der Anderen
Eingestellt von Jannik um 18:18
Labels: Bundesliga, Einwurf
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