Donnerstag, 26. Juni 2008

EM-Tagebuch (36) -
Mut zum Unmut

Kurz vor Mitternacht - Spanien steht im Endspiel. Wir auch und deshalb geht's jetzt schon los mit dem mutigen Gerede. Auch wenn es gar nicht so klingen mag.

Nachdem wir uns tagelang den Kopf darüber zerbrochen haben, ob wir die Türkei nun 2:0, 3:0 oder gar 4:0 wegputzen, begeben wir uns aus gegebenem Anlass ab jetzt schön brav zurück in die Rolle des Außenseiters. Spanien ist die beste Mannschaft der Welt - mindestens. Die Russen zweimal vernichten geschlagen - die Spanier sind damit so gut wie unbesiegbar. Zumal das Gesetz der Serie gleich mehrfach gegen uns spricht:

EM-Finale 1972: Sieg
EM-Finale 1976: Niederlage
EM-Finale 1980: Sieg
EM-Finale 1992: Niederlage
EM-Finale 1996: Sieg
EM-Finale 2008: Na?

Zudem verliefen unsere siegreichen Halbfinals bei einer EM eher weniger torreich, wenn wir anschließend den Titel holten. 1976 gab's ein 4:2 gegen Jugoslawien, 1992 ein 3:2 gegen Schweden - wie's weiterging, siehe oben.

Im Halbfinale bei diesem Turnier haben sich außerdem beide Mannschaften durchgesetzt, die im selben Stadion auflaufen durften wie im Viertelfinale. Na, und wer muss zum Endspiel umziehen? Und wer darf auch sein drittes K.o.-Rundenspiel in Wien bestreiten?

Wir können also nur verlieren. Das ist gut, denn wenn wir nur verlieren können, tun wir's meistens nicht.

PS: Spanien ist Favorit. Ich glaub' aber, das hab' ich schon gesagt.

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